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Es ist kurz vor Mitternacht, ein nasskalter Freitag im vergangenen Oktober. Daniel Craig dreht seine letzte Szene als James Bond, eine Verfolgungsjagd, draußen auf dem Studiogelände der Pinewood Studios westlich von London. Die Kulisse stellt eine Straßenlandschaft in Havanna dar – Cadillacs und Neonlicht. Die Szene wäre bereits im Frühling in der Karibik gedreht worden, hätte sich Craig nicht einen Bänderriss am Knöchel zugezogen und operiert werden müssen. Als er 2005 für die Rolle des berühmtesten Spions der Welt gecastet wurde, war er 37 und blond. Jetzt ist er 51, sein Haar schmutzig-grau, und er spürt die ersten Anzeichen von Arthritis. “Man wird immer schwergängiger”, sagt Craig. “Und dann verliert man die Elastizität.” (Lesen Sie auch: Den Aston Martin DB5 von James Bond können Sie jetzt kaufen)
Da war er also – und ließ sich in einer ungemütlichen englischen Herbstnacht eine nachgebaute kubanische Gasse entlangjagen. Dafür bekam er eine Gage von 25 Millionen Dollar. Jeder Bond-Dreh entwickelt seine eigene Form von Chaos, und “Keine Zeit zu sterben”, Craigs fünfter und letzter Film in der Rolle macht da keinen Unterschied. Danny Boyle, der ursprünglich die Regie hatte übernehmen sollen, sprang ab. Craig verletzte sich. Es gab eine Explosion am Set. “Man fragt sich: ‘Verdammte Scheiße, wie sollen wir das bloß hinbekommen?’”, sagt Craig. “Aber irgendwie schafft man es doch.” Und das war alles bevor das Coronavirus den Globus überrollte und der für April geplante Filmstart sieben Monate nach hinten, auf November, verschoben wurde.
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Etwa 300 Leute arbeiteten an den finalen Dreharbeiten mit, so ziemlich alle waren völlig fertig. Die Abschlussszene – der wahre Abschied von Craigs Bond – hatte Regisseur Cary Fukunaga bereits einige Wochen zuvor gedreht. Nun ging es nur noch darum, Szenen zu sammeln, die in den vergangenen Monaten verloren gegangen oder verpfuscht worden waren.
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Deswegen war es reiner Zufall, dass Craig in seinen letzten Takes als Bond – einem Archetyp des Kinos, dessen Image sich mit Craig zum ersten Mal seit den 1960er-Jahren verändert hatte –
einen Smoking trug und im Dunkel der Nacht verschwand. Die Kameras liefen, und Craig rannte, rannte auf seine wuchtige, verzweifelte Weise. “Da war überall Rauch”, erzählt er. “Und ich dachte: Macht’s gut, ich bin dann mal weg.” Craig ist nicht der Typ, der sich länger mit Momenten wie diesem aufhält. Meistens blendet er sie aus. “Man kann solche Dinge im Leben ignorieren oder … Na ja, es hat was von Familiengeschichte”, sagt er. “Die wird auch immer größer und größer. So geht es mir ein bisschen mit Filmen: Die Legende baut sich immer weiter auf.”
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Die Legende James Bond
Bond ist geradezu überfrachtet mit Legenden. Es haben mehr Männer den Mond betreten als Bond gespielt, und keiner von ihnen hielt sich so lange in der Rolle wie Craig: 14 Jahre (Sean Connery hatte zwar zwei Comebacks, aber seine Hauptphase als 007 dauerte nur fünf Jahre). Zudem entstehen die Filme bis heute im Rahmen eines Familienunternehmens, was ihren mythischen Nimbus noch verstärkt. 1962 produzierte Albert “Cubby” Broccoli “007 jagt Dr. No”, den ersten Film der Reihe. 58 Jahre und 25 Filme später übernehmen das seine Tochter Barbara Broccoli und sein Stiefsohn Michael G. Wilson.(Lesen Sie auch: James Bond: Erster ausführlicher Blick auf Rami Malek in “No Time to Die” als Bond-Bösewicht)
Die Filme liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Marvel: Craigs “Skyfall” spielte mit rund 1,1 Milliarden US-Dollar ungefähr genauso viel ein wie “Iron Man 3”. Gleichzeitig haben die Bond-Filme etwas Kunsthandwerkliches, Traditionsbehaftetes. Das Büro der Bond-Produktionsfirma Eon liegt einen Spaziergang weit vom Buckingham Palace entfernt. Die Titelmelodie ist seit einem halben Jahrhundert unverändert. Die Stunts sind größtenteils echt, die Drehbücher ein Albtraum, das Ganze umgeben von der leicht fatalistisch anmutenden britischen Grundhaltung, dass am Ende schon alles funktionieren wird. “Bond lief immer schon irgendwie auf gut Glück”, erzählt Sam Mendes, der bei zwei von Craigs 007-Filmen Regie führte. “Eine sonderlich gesunde Arbeitsweise ist das nicht.”
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Jetzt, wo all das zu einem Ende kommt, hat Craig manchmal Probleme zu begreifen, was da mit ihm passiert ist. Was er erreicht hat. Als ich diesen Winter etwas Zeit mit ihm verbrachte, zeigte er sich ausgesprochen warmherzig und redselig. Während er meine Fragen beantwortete, entschuldigte er sich mindestens genauso oft, wie er fluchte. Auf der Leinwand kann Craigs Gesicht – diese attraktive Boxervisage mit den gasflammenblauen Augen – eine beunruhigende Regungslosigkeit an den Tag legen, während sich sein Körper in Bewegung befindet. Im wahren Leben ist alles an Craig lebendig, sprunghaft. Als wolle er mehrere Stellen im Raum gleichzeitig ausfüllen. Er krittelt viel an sich selbst herum.
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Als ich ihm während eines unserer Gespräche sage, es sei ihm gelungen, einem vormals hohlen Charakter ein Innenleben, ein Gefühl von Sterblichkeit, eine Aura unstillbaren Verlusts zu verleihen – oder, kurz gesagt, dass er als Bond triumphiert hat –, versteht mich Craig zunächst ganz falsch. Als er begreift, wie ich es gemeint habe, stottert er eine Weile lang Entschuldigungen vor sich her. “Sie wollen also sagen, dass … Also, wenn ich das sage …” Er zögert. Kann den Gedanken nicht ertragen, sich zu brüsten. Aber trotzdem hat er genau verstanden, worauf ich hinauswill. “Es hat die Messlatte höher gehängt”, räumt er schließlich ein. “Es hat die beschissene Messlatte höher gehängt.”
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Nach dem letzten Dreh in Pinewood posierte Craig mit Fukunaga für ein Foto. Seine Fliege saß schief, sie sahen beide erledigt aus. “Normalerweise bin ich am Set weniger der emotionale Typ”, sagt Fukunaga. “Aber an dem Tag war da so eine Art pulsierendes Gefühl.” Der Nachtdreh endete früher als erwartet, und die Produktionscrew kam am Set zusammen. Fukunaga hielt eine kurze Rede, Craig ebenfalls, unter Mühen. Nachdem er 2018 mit seiner Frau Rachel Weisz eine Tochter bekam, kämpft er häufiger mit den Tränen (Craig hat auch noch eine erwachsene Tochter aus einer früheren Ehe). “Ich hatte mir ganz genau zurechtgelegt, was ich sagen wollte”, erinnert er sich. “Aber dann hab ich es einfach nicht rausgebracht.”
Craigs Stuntman weinte. Broccoli und Wilson waren dabei. “Wir wussten, das war ein monumentaler Augenblick”, sagt Broccoli. “Es blieb kein Auge trocken.” Ein paar Leute trafen sich danach in Craigs Trailer. Er trank Campari-Tonics und machte Negronis für alle anderen. “Ich war fertig mit der Welt”, sagt Broccoli. “Absolut fertig.” Am Set hing der Rest der Crew herum. “Es war ein Nachtdreh, da rennen die Leute normalerweise sofort weg”, erzählt mir Wilson. “Aber sie redeten noch miteinander, schüttelten sich die Hände. Als würden sie das Ende herauszögern wollen, obwohl sie genau wussten, dass es unausweichlich war.”
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Ein paar Wochen später schwelgten die Produzenten in einem Hotel in Lower Manhattan in Erinnerungen. Es war Anfang Dezember, und am Morgen waren Craig und Léa Seydoux, Rami Malek und Lashana Lynch, die anderen Stars aus “Keine Zeit zu sterben”, in der US-Fernsehsendung “Good Morning America” zu Gast gewesen, um den Trailer vorzustellen. Ich schaute den Trailer wie der Rest der Welt auch auf meinem Handy an und muss sagen, dass sich der 25. Bond-Film für mich nicht großartig von Nummer 24 oder Nummer 23 zu unterscheiden schien. Man sah Bond auf einem Motorrad irgendeine pittoreske Treppe hinaufbrettern, Bösewicht Malek trug eine beunruhigende Maske. Alles wies darauf hin, dass jemand ein falsches Spiel spielte.
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Daniel Craig erschuf einen neuen 007
Craig dagegen wirkte während der Vorbereitungen auf seinen Abschied von der Franchise wie ein ganz neuer Mensch. Er wollte seine Arbeit als Bond feiern, aber mehr noch wollte er sich auf das freuen, was als Nächstes kommen würde. “Ich … Also, mir geht es wirklich gut”, sagt er. “Das wäre vermutlich nicht so gewesen, wenn ich den vorletzten Film gedreht hätte, und das wäre es dann gewesen. Aber nach diesem hier denke ich”, er klopft sich imaginären Staub von den Händen, “auf geht’s, lasst uns weitermachen. Mir geht’s wunderbar damit.”
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Dem Rest der Bond-Familie allerdings nicht. Die Filme mit Craig haben über drei Milliarden US-Dollar eingespielt. Und in dramaturgischer Hinsicht hat er die Rolle grundlegend verändert. In Craigs Händen ist Bond gealtert, hat sich verliebt, zum ersten Mal geweint. Er hat an Selbstzufriedenheit verloren und an Tiefe gewonnen. Womöglich hat Craig Bond für immer kaputt gemacht. Denn die Filme können nie wieder dorthin zurück, wo sie einmal waren. Als ich Broccoli frage, wie sie ohne Craig zurechtkommen will, gerät sie in Erklärungsnöte. “Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht. Ich kann nicht … Ach, eigentlich will ich überhaupt nicht darüber nachdenken.”
Begonnen hatte alles mit einer Beerdigung. Am 21. April 2004 starb die legendäre Londoner Casting-Direktorin Mary Selway an Krebs. Selway hatte Craig zu einigen seiner wichtigsten frühen Rollen verholfen und ihm generell gesagt, was er zu tun hatte. Craig ist nicht gerade der unterwürfige Typ. Als Jugendlicher ging er von zu Hause weg und hat es nie bereut. “Meine Mutter wird mich dafür hassen, dass ich das sage, aber ich war ganz auf mich gestellt. Die Vorstellung, dass mich andere Leute unterstützen könnten, war mir damals völlig fremd.” Craig war gerade am Flughafen auf dem Weg nach Indien, als eine von Selways Töchtern anrief. Sie bat ihn, sich den Sargträgern anzuschließen. Craig war bestürzt. “Es war wie ein Weckruf”, sagt er. “Ich dachte, oh, stimmt ja. Es gibt Leute da draußen, die sich für mich interessieren.”
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Selways Beerdigung fand in Saint James’s Piccadilly statt, einer lichtdurchfluteten Kirche im Londoner West End. Die gesamte britische Schauspielwelt war anwesend. Barbara Broccoli hatte alles organisiert. Wenn Sie sich Broccoli als ältere Dame im Rolls-Royce vorgestellt haben, können Sie sich von dem Bild getrost verabschieden. Sie war damals 43. Sie hat lange braune Haare, spricht ein distinguiertes Englisch, und man tut, was sie einem sagt. “Die Wahrscheinlichkeit, dass die Tochter eines der größten kommerziell erfolgreichen Filmproduzenten der vergangenen hundert Jahre ebenfalls eine großartige Produzentin wird, geht gegen null. Aber in diesem Fall ist es so”, sagt Mendes. Broccoli und Craig begegneten einander auf der Trauerfeier zum ersten Mal. Sie bat ihn, bei ihr vorbeizuschauen.
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So wurde Daniel Craig zu James Bond
Broccoli hatte Craig zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren als nächsten Bond im Auge gehabt. 1998 hatte Craig an der Seite von Cate Blanchett in “Elizabeth” einen psychopathischen Priester gespielt, der vom Vatikan entsendet wird, um die Königin zu töten. Die Rolle des gestörten, gefährlichen jungen Mannes war wie gemacht für Craig. In einer Szene musste Craigs Priester am Strand einen Informanten töten. Laut Drehbuch sollte er ihn würgen und dann in der Brandung ertränken. Aber Craig hatte eine bessere Idee. Er zerrte den Schauspieler aus dem Bild und tat so, als würde er ihm mit einem Stein den Schädel einschlagen. “Ich schlug immer wieder zu”, erinnert er sich. Er machte weiter, bis er ins Schwitzen geriet. “Irgendwann hieß es, ‘Cut!’, und die ganze Crew meinte nur: ‘Oh … okay!’” Als sei er ein Wahnsinniger. Broccoli war wie gebannt. In einer anderen Szene von Craig, in der er in einer Soutane durch eine Kirche marschiert, erkannte sie den Bond in ihm. “Ich weiß noch, dass ich auf einmal am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam”, erzählt sie. “Ich dachte nur: Oh mein Gott.”
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Wenn man sich die Vorgeschichte ansieht, ergab es keinerlei Sinn, Craig als 007 zu besetzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Pierce Brosnan vier Filme hinter sich, in denen man ihn als direkten Abkömmling der früheren Bonds inszeniert hatte: souverän, verwegen, unnahbar. Die Brosnan-Filme neigten zum Kitschigen, Fantastischen, aber das war auch zuvor schon bei vielen Bond-Streifen der Fall gewesen. Und sie brachten gutes Geld. “Stirb an einem anderen Tag” (2002), in dem Madonna als Fechtlehrerin und Brosnan beim Kitesurfen auf einer verdächtig animiert wirkenden Welle zu sehen gewesen waren, spielte über 400 Millionen US-Dollar ein.
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Aber Anfang der 2000er befand sich die Bond-Franchise in einer Phase der Unsicherheit. 1997 hatte “Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat” die Filme von A bis Z persifliert, sodass 007 Gefahr lief, unfreiwillig komisch zu werden. Am Morgen des 11. September 2001 befanden sich Broccoli und Wilson bei einem Drehbuchtermin für “Stirb an einem anderen Tag” in London. Es war zu spät, um den Film umzuschreiben, aber sie spürten beide, dass es der Letzte seiner Art sein würde. “Wir hatten das Gefühl, dass sich die Welt schlagartig geändert hatte und dementsprechend auch die Filme eine ganz neue Atmosphäre benötigten”, erzählte mir Broccoli.
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Zwei Jahre zuvor hatten Eon und MGM Studios nach einem langen Rechtsstreit die Rechte an Ian Flemings erstem Bond-Roman “Casino Royale” erlangt. Nach 9/11 bot die Geschichte ihnen die Möglichkeit, frischen Wind in die Franchise zu bringen, es stärker in der eher düsteren ursprünglichen Atmosphäre der Romane zu verankern und den besorgniserregenden neuen Zustand der Welt widerzuspiegeln. “Es ging nicht einfach nur darum, die Rolle neu zu besetzen”, sagte Broccoli. “Ein neues Jahrhundert war angebrochen, eine neue Ära. Wir hatten den Eindruck, uns neu definieren zu müssen.”
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Craig war sich sicher, dafür der Falsche zu sein. Als er zum ersten Mal in die Eon-Büros kam und vor all den alten Plakaten an der Wand stand, redete er sich ein, es würde Broccoli nur darum gehen, einfach mal Neuland abzuklopfen. “Ich sagte mir, das ist ihr Job. Sie holen Leute hier rein, strecken die Fühler aus”, erzählt er. “Und außerdem: Warum sollte Pierce die Rolle aufgeben?”
Als Craig begriff, dass es Broccoli ernst war, versuchte er, ihr die Idee wieder auszureden. “Ich weiß noch, dass ich ganz am Anfang sagte: ‘Ich kann keinen Sean Connery nachmachen. Ich kann kein Pierce sein’”, sagt er. Aber Broccoli blieb standhaft. Craig zögerte. Er war 36. Seine Filmkarriere war in Bestform. Er wollte nicht Ja sagen. Er hatte panische Angst davor, Nein zu sagen. Vor seinem inneren Auge sah er sich selbst in späteren Jahren, wie er im Pub sitzt und irgendwelchen Fremden erzählt, dass er einmal beinahe Bond geworden wäre. Außerdem legte er Wert auf seine Privatsphäre. “Ich hatte aufrichtig Angst, dass ich mir das Leben versaue, wenn ich annehme.” Im Oktober 2004 verkündete Brosnan, dass er gegangen worden sei. Doch Craig zögerte. “Ich dachte mir, ach, leckt mich doch. Ich will den ganzen Scheiß nicht. Wie könnt ihr es wagen? Wie könnt ihr es wagen, mir so ein Angebot zu machen?”, sagt er. “Es war lächerlich. Alles reiner Selbstschutz.”
Daniel Craigs Anfänge: “Casino Royale”
Er forderte Einsicht in das Drehbuch zu “Casino Royale”. Es war gut. Seine Einwände bröselten ihm zwischen den Fingern weg. Eines Tages, Craig war wieder auf dem Weg zu einem Termin bei Eon, zog er ein Hemd an, konnte aber seine Manschettenknöpfe nicht finden. Er zog ein Jackett über, und die Hemdsärmel ragten heraus. Er verließ das Haus, ging los zu einem Vorstellungsgespräch für die Rolle des James Bond, obwohl er aussah, als hätte er sich im Dunkeln angezogen. “Ich dachte: ‘Scheiß drauf, ich lass sie einfach so raushängen’”, erinnert sich Craig. Als er Broccolis Büro betrat, wusste sie sofort, dass er die Rolle wollte.
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Er kam schon als Showtalent zur Welt. Bis zu ihrer Trennung– Craig war vier – betrieben seine Eltern das “Ring O’Bells”, ein Pub in Frodsham, einem Marktstädtchen in Cheshire im Nordwesten Englands. Als Kleinkind lieferte Craig Vorstellungen für die Stammgäste, spielte Sketche nach, die er im Fernsehen gesehen hatte: Groucho Marx, Laurel und Hardy. “Sie steckten mir Geld dafür zu”, erzählt er. “Schätze, ich hab schon früh angefangen, mir so meinen Lebensunterhalt zu verdienen.”
Nach der Trennung zog Craigs Mutter Olivia mit ihm und seiner Schwester in eine Wohnung in der Liverpooler Innenstadt, wo sie als Kunstlehrerin arbeitete. Das Viertel mit der Postleitzahl L7, in dem Craig in den 1970ern seine Kindheit und frühe Jugend verbrachte, steht auch heute noch für Armut, Gewalt und Verbrechen. “Es ist eine harte Gegend, aber etwas anderes konnten wir uns nicht leisten. Der Heimweg von der Schule war … heikel”, erinnert sich Craig. “Natürlich war es nicht Brooklyn in den 1980ern. Aber heikel war es schon.”
Craig war unglücklich in der Schule. Er fiel durch Prüfungen, wurde gehänselt. Nicht, dass er ein Schwächling war – er spielte Rugby, eine Leidenschaft seines Vaters –, aber er passte einfach nicht dorthin. Als Craig 14 war, schlugen ihn ein paar Freunde für die Rolle des Bestatters Mr. Sowerberry in einer Schulaufführung des Musicals “Oliver!” vor. Das Publikum liebte ihn. “Ich will das jetzt nicht mit dem ersten richtig guten Drogenrausch vergleichen”, sagt Craig. “Aber es war ein physischer Schock, die Emotionen, das Adrenalin – so etwas hatte ich vorher noch nie erlebt.”
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Craig machte seinen Abschluss und verließ die Schule. Im Liverpool Everyman Theatre, einem der wichtigsten Theater der Stadt, lungerte er hinter der Bühne herum. Aber eigentlich liebte er die Schauspielerei, weil sie ganz und gar ihm gehörte. “Was ich auf der Bühne erlebte, gehörte nur mir”, sagt er. “Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas ganz allein für mich beanspruchen konnte.”
Daniel Craig und die Liebe zum Kino
Als Heranwachsender ging er in dem Küstenstädtchen Hoylake an der Irischen See in einem Billigkino ein und aus. Häufig war er der einzige Besucher. “Die Filme kamen meistens mit Verspätung dort an”, erinnert sich Craig. “Und die Kopien waren immer grauenhaft, total zerkratzt. Aber ich saß da drin und schaute mir die Filme an.” Eines Nachmittags Anfang der 1980er-Jahre ging er in eine Science-Fiction-Doppelvorstellung. “'Blade Runner', ich hatte noch nie davon gehört.” Craig sah sich den Film an, allein mit einer Tüte Kia-Ora, einer inzwischen nicht mehr existenten Orangensaftkonzentrat-Marke. Er beugte sich in seinem Kinosessel vor, war völlig versunken, wie in einer anderen Welt. “Ich trank nicht einen Schluck. Ich dachte einfach nur: Das ist es, was ich tun will. Genau das. Ich will genau das machen. Ohne richtig zu wissen, was das eigentlich war”, sagt Craig. “Für mich war das eine Offenbarung.”
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1984, er war 16, sprach Craig beim National Youth Theatre vor und zog für den Sommer nach London. Der Theaterintendant Edward Wilson wurde zu seinem Mentor. Er wurde das Mädchen für alles des Theaters, malerte die Büroräume. 1991 wurde Craig für die Rolle eines rassistischen südafrikanischen Soldaten in dem Film “Im Glanz der Sonne” mit Stephen Dorff gecastet – ein Flop. Craig war 23. Man bezahlte ihm 18.000 Pfund. “Was ein Scheißvermögen war, ich meine, ein Vermögen!”, sagt Craig. “Ich habe jeden einzelnen Penny ausgegeben.” Keiner hatte ihn vor den Steuern gewarnt, vermutlich weil keiner glaubte, dass er je genug verdienen würde, um welche bezahlen zu müssen. Er brauchte fünf Jahre, um seine Schulden beim Finanzamt zu begleichen.
Bei seinen Castingterminen in London begegnete Craig reihenweise jungen Schauspielern, die besser ausgebildet und selbstsicherer waren. Aber was ihm an Schliff fehlte, machte er durch seine Präsenz wett. “Am Ende geht es doch darum, dass wir eine Show abziehen. Und wenn ich was kann, dann eine verdammte Show abziehen.”
1996 gelang Craig mit seiner Rolle in der BBC-Serie “Our Friends in the North” der Durchbruch. Er spielte einen Abzocker, der am Ende obdachlos wird.
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Zwei Jahre später war er in “Love Is the Devil” zu sehen, ein Überraschungserfolg. 2002 castete Sam Mendes Craig für die Rolle von Paul Newmans Filmsohn in “Road to Perdition”, einem Big-Budget-Gangsterfilm, der in der Zeit der Prohibition spielt. Craig hatte gemeinsame Szenen mit Newman und Tom Hanks. Er war die ganze Zeit nervös, und das merkte man seiner Darbietung an. Als Mendes später hörte, dass Craig für die Rolle des Bond ausgesucht worden war, war er unsicher, ob der Plan aufgehen würde. “Bond war eine Konstante: diese urbane, unerschütterliche Figur, die immer mit einer gehobenen Augenbraue herumläuft und eine Pointe nach der nächsten liefert”, sagt er. “Ich dachte: Das ist nichts für Daniel. Dafür ist er viel zu nah an seinen Gefühlen dran.”
Mit James Bond kommt der große Durchbruch
Nachdem Craig eingewilligt hatte, Bond zu spielen, verlangte das Studio Probeaufnahmen. Es ist ein Ritual der Franchise, dass alle potenziellen Bonds dieselbe Szene spielen müssen. Sie stammt aus “Liebesgrüße aus Moskau”: Bond kommt in sein Hotelzimmer, wo ihn die russische Agentin Tatiana nackt im Bett erwartet. Craig hasste die Prozedur, das Gefühl, einer Tradition folgen zu müssen. “Ich fasse selbst nicht, wie arrogant ich war”, sagt er. Aber er hatte sich auf die Rolle vorbereitet, hatte Flemings Romanvorlagen gelesen und dort eine Figur vorgefunden, die sich stark von der gefühlsarmen Leinwandpersönlichkeit unterschied, die das Publikum in den vergangenen 30Jahren zu sehen bekommen hatte. Mit dem Bond aus den Büchern konnte Craig deutlich mehr anfangen: Er war kalt, verkorkst, menschlich. “Er ist verdammt düster”, sagt er.
In der Romanversion von “Moonraker – Streng geheim” (1955) kippt sich Bond eine Ladung Speed in seinen Champagner. “Aus meiner Sicht ist er so interessanter”, sagt Craig. “Mir ist klar, dass wir ihn nicht die ganze Zeit über Amphetamine und Speed und was auch immer einschmeißen lassen können. Aber in mir drin weiß ich, dass ich es tue. Und ich will, dass die Rolle davon geprägt ist, ich will sagen: So ist er. Er ist ganz schön abgefuckt. Weil das nun mal ein Job ist, der einen abfuckt.”
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Für die Probeaufnahmen wurde groß aufgefahren. Ein Set in Pinewood. Beleuchtung, Crew, Make-up. Ein halber Drehtag. Regisseur Martin Campbell, der 1995 “Goldeneye” gedreht hatte und nun “Casino Royale” übernehmen sollte, gab Craig die Anweisung, zu einer Obstschale zu gehen und sich eine Weintraube in den Mund zu werfen. Craig weigerte sich. “Ich sagte einfach Nein. ‘Nein, ich kann nicht.’” Sie gerieten aneinander. “'Ich mach das nicht.' ‘Du machst das'”, erinnert sich Craig. “Es ging um die Frage, was für ein James Bond ich sein sollte.”
Von da an setzte eine seltsame Dynamik ein, die sich während der gesamten Dreharbeiten an “Casino Royale” halten sollte. “Man sieht ihm in die Augen und weiß einfach, dass er zu allem fähig ist”, sagt Broccoli. Der Rest der Welt dagegen befand sich in Aufruhr. Jetzt, etwa 15 Jahre später, lässt sich leicht vergessen, wie schlecht die Entscheidung, Craig für die Rolle zu casten, damals ankam, insbesondere in Großbritannien, wo James Bond ähnlich wie die Royal Family und die englische Fußballnationalmannschaft als eine Art Staatseigentum gilt. Man war sich schnell sicher: Craig ist der Falsche.
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Am 14. Oktober 2005 wurde Craig der Welt als sechster James Bond präsentiert. Am Themse-Ufer stieg er von einem Schiff der Royal Navy. Er trug eine Schwimmweste. Er war nicht sonderlich groß. Die britische Boulevardpresse wusste wenig über Craig, der mit Mitte 20 einmal zwei Jahre lang verheiratet gewesen war. Unter anderem, dass er gern feierte. Auf der Pressekonferenz fragte man ihn, wer ihm als Bond-Girl lieber sei: Sienna Miller oder Kate Moss, mit der er angeblich geschlafen hatte. Craig verweigerte die Antwort. Und dann war da sein Haar. Aus heutiger Perspektive mag das absurd wirken, und die Farbe ist mit den Jahren auch unauffälliger geworden, aber bei seinem ersten öffentlichen Termin als neuer 007 war Craig flachsblond. Sein Haar erinnerte an Stroh. Viele Rätsel mögen sich um Flemings Bond ranken, aber eins war immer eine unverrückbare Tatsache: die dunklen Haare.
Daniel Craig und die James-Bond-Fans
Wütende Fans gründeten Webseiten – blondnotbond.com, danielcraigisnotbond.com –, um ihrem Missfallen Ausdruck zu verleihen. “The Name’s Bland, James Bland”, titelte der “Daily Mirror”. “Bland” bedeutet so viel wie “nichtssagend”, “farblos”. Als die Dreharbeiten zu “Casino Royale” begannen, umschwärmten die Paparazzi das Set. Auf den Bahamas vergruben sich Fotografen nachts am Strand wie Schildkröten ihre Eier. “Es waren weltweite News”, erinnert sich Broccoli. “Alles deutete darauf hin, dass er nicht der Richtige für die Rolle war.” Craig ging die Sache nahe. Er rief Olivia an. “Ich weiß noch, wie ich meine Mutter fragte: ‘Kann ich James Bond spielen?’”, erzählt Craig. “Und sie meinte: ‘Natürlich kannst du. Aber ich bin ja auch deine Mutter.’”
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Mal abgesehen von all diesem Irrsinn fühlte sich aber auch vieles an “Casino Royale” richtig an. Das Drehbuch hielt sich eng an Flemings Romanvorlage. Die Geschichte handelt von einem Pokerspiel mit Höchsteinsätzen, bei dem es – ganz im Zeichen der Ära 9/11 – um die Finanzierung von Terroranschlägen geht. Für einen Bond-Film war “Casino Royale” auf stille Weise revolutionär. Es gab keinen Q, der technische Spielereien verteilte, keine Flirts mit Moneypenny und so gut wie keine schlagfertigen Sprüche. Am Anfang des Films fährt Craig einen Ford Mondeo und wird fälschlich für einen Mitarbeiter des Parkplatzservice gehalten – eine Schmach, die für einen Roger Moore undenkbar gewesen wäre.
Craig trainierte hart, und zum ersten Mal wurde James Bonds Körper zum Faszinosum. Die Szene, in der er – ganz Muskeln und kleine Badehose – aus dem Meer steigt, erinnerte an Ursula Andress und ihren weißen Bikini aus “007 jagt Dr. No”. Craigs Körper war eine Botschaft für sich. Viele Stunts machte er selbst. Sein Bond war kein sorgenfreier Womanizer – er war ein Kämpfer. Er hatte einen Stiernacken. Er kotzte. Er durchbrach im Rennen eine Wand.
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Vor allem aber war Craigs Bond eins: emotional. In seinen Szenen mit M, gespielt von Judi Dench, klang eine gewisse Verletz-lichkeit an. “Sie ist Mum, so einfach ist das”, sagte Craig. “Er liebt sie so sehr, wie er überhaupt nur lieben kann.” Bonds Beziehung zur Agentin Vesper Lynd fühlte sich nach echter Liebe an. Er sprach davon, den Geheimdienst hinter sich zu lassen. Wenn ich zurückdenke, wie ich “Casino Royale” zum ersten Mal sah, erinnere ich mich vor allem daran, Bond zum ersten Mal gewünscht zu haben, dass er glücklich wird. Was natürlich gar nicht infrage kommt. Wie im Buch hintergeht Vesper Bond und wird am Ende ermordet. “Die Schlampe ist tot”, sagt Bond dazu.
“Fleabag”-Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge, die am Drehbuch zu “Keine Zeit zu sterben” mitwirkte, war verblüfft über die neue Komplexität in Craigs Darstellung. “Er hat uns ein Stück weit an sich herangelassen, wodurch die Augenblicke, in denen er uns ausschließt, noch faszinierender wirken”, schrieb sie mir. “Vor allem aber hat er eine Fantasiefigur in realen Emotionen verwurzelt, die wir inmitten all der Action und Draufgängerei vorher wohl vermisst hatten, ohne es richtig zu merken.”
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Die Premiere fand im November 2006 im Londoner West End statt. Die Queen war da. Die Lichter gingen aus. Die Eröffnungsszene ist in Schwarz-Weiß gefilmt. Craig sitzt in einem dunklen Büro. In einem Flashback sieht man ihn jemanden töten. Er ertränkt sein Opfer in einem Waschbecken, eine für einen Bond-Film ziemlich explizite Gewaltszene. Das Publikum lachte. Dann erschießt Bond einen abtrünnigen britischen Agenten. Wieder Lacher. Craig überkam in seinem Kinosessel Panik. “Ich dachte nur: Oh … oh fuck”, sagt er. Dann setzte der Vorspann ein, die Musik begann, und die Menge jubelte. Da begriff er: Das Publikum mochte ihn.
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Als Craig mir diesen Augenblick 13 Jahre später in einem Hotelzimmer in New York beschreibt, fängt er an zu weinen. “Tut mir leid”, sagt er. “Der ganze Druck war plötzlich … Diese ganze Geschichte von wegen, ich sei nicht der Richtige … Ich hatte das alles intellektualisiert. Ich kapiere schon, warum sie mich nicht mögen. Ich weiß, warum ich mich nicht mag. Und deswegen weiß ich verdammt noch mal auch genau, warum sie mich nicht mögen.”
“Casino Royale” war ein weltweiter Erfolg. Bis heute hat kein Bond-Film so viel Geld eingespielt. Aber bei der Erleichterung, die Craig empfand, als er von dem zunächst skeptischen heimischen Publikum akzeptiert wurde, ging es um mehr. Großbritannien hat eine komplizierte Einstellung zu seinen Helden, selbst wenn sie nur fiktiv sind. “Ich weiß selbst nicht so ganz, wieso”, sagt Craig zu mir, “aber in Großbritannien ist das echt scheißwichtig. Und wir hatten es geschafft.” Craig war der erste Bond-Schauspieler, der für einen BAFTA nominiert wurde. Er musste an all die 007-Filme denken, die in seiner Kindheit und Jugend herausgekommen waren. “Selbst wenn sie schlecht waren – ein Ereignis waren sie immer”, sagt er. “Man ging trotzdem rein. Und wenn sie dann auch noch gut sind und die Leute gehen rein – fuck, yes!”
England, das Empire, Bond: Alles am Ende
Philip Larkin war James-Bond-Fan. 1981 schrieb der Dichter in der “Times” über Flemings Romane: "Was an seinen Büchern heutzutage am meisten auffällt, ist ihre eindeutige,
archaische Ehrsamkeit. England ist stets im Recht, alle anderen Länder sind stets im Unrecht."
Während der Jahre, in denen Craig die Rolle spielte, haben sich die Welt und Großbritanniens Platz in ihr gewandelt. Als “Casino Royale” ins Kino kam, residierte Tony Blair in der 10 Downing Street und Donald Trump wirkte in der Reality-Show “The Apprentice” mit. Das Risiko einer Finanzkrise ging gegen null. Das Wort Brexit existierte nicht.
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2012 drehte Craig gemeinsam mit der Queen einen Sketch für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London. Bond und Ihre Majestät schritten durch den Buckingham Palace, umgeben von Corgis. Sie stiegen in einen Helikopter und sprangen – natürlich nur als Stunt – zum Soundtrack der Bond-Melodie mit dem Fallschirm über dem Olympiastadion ab. Craig vergleicht das Erlebnis damit, von einem atemberaubend schönen Strand wegzuschwimmen und vom offenen Wasser aus staunend zum Ufer zurückzublicken. “Ich schaue mich um und denke nur: Ich kann nicht fassen, dass ich hier bin”, sagt er. Sieht man sich die Aufnahmen heute an, wirkt all das unglaublich unschuldig. Wie aus einer anderen Zeit.
Craig führte die Zeitlichkeit in die Bond-Filme ein. Vor ihm regenerierten sich die Figur und ihre Welt von Film zu Film einfach, und dann schwang sie wieder auf, die ledergepolsterte Tür zu Ms Büro. In Craigs Filmen, die losen Seriencharakter haben, altert Bond – und auch Großbritannien ist gealtert. Es existiert so etwas wie Zweifel. England ist nicht stets im Recht. Und alle anderen Länder nicht stets im Unrecht.
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Nach Abschluss der Dreharbeiten zu “Casino Royale” hatte Craig ein Gefühl dafür bekommen, in welche Richtung sich die Gesamtstory bewegen sollte. “Die ganz großen Themen sind die besten”, sagt er zu mir. “Und die ganz großen Themen sind Liebe, Tragik und Verlust. So ist das nun mal, und sie sind das, worauf ich instinktiv immer abziele.” Nach Vesper Lynds Tod wollte er, dass sich Bond vollkommen abkapselt, alles verliert und im Verlauf mehrerer Abenteuer nach und nach wieder zu sich findet. “Ich glaube, mit ‘Keine Zeit zu sterben’ ist uns das gelungen”, sagt Craig. “Ich glaube, wir haben diesen Punkt erreicht, und er besteht darin, dass er seine Liebe entdeckt. Dass er akzeptieren kann, verliebt zu sein.”
Die Herausforderung bestand darin, diesen langen, recht komplexen Bogen zwischen Rennboot-Verfolgungsjagden, Hotelexplosionen, schönen Frauen und zerstörungswütigen Irren, gewürzt mit etwas Skisport, zu etablieren – alles unter dem Druck von Erscheinungsterminen, die über Jahre im Vorhinein feststanden. Funktioniert hat es nicht immer. Craigs zweiter Bond-Film “Ein Quantum Trost” beginnt nur wenige Augenblicke nach dem Ende der Handlung von “Casino Royale”, kollabiert aber schnell zu einem abgedrehten Plot über bolivianische Wasserressourcen. “Wir hatten kein Drehbuch”, gesteht Craig, “also konzentrierten wir uns stark auf die Stunts.”
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In Mendes fand er einen Verbündeten. Es war Craigs Idee, den Regisseur anzufragen. Mendes sagte nur wegen Craig Ja. “Durch ‘Casino Royale’ habe ich wieder Interesse an der Franchise gefunden.” Wie Craig fand er die Vorstellung ansprechend, Bond als sterblichen Charakter und Großbritanniens Status im 21. Jahrhundert als unsicher zu zeichnen. In “Skyfall”, ihrem ersten gemeinsamen Bond-Film, spielt Javier Bardem den Bösewicht, einen Cyberterroristen. Er sagt: “England, das Empire, MI6 – Sie leben auch in einer Ruine, Sie wissen es nur noch nicht.”
Die Beziehung zwischen Bond und Großbritannien war noch nie ganz einfach. Die Filme handeln vornehmlich von Flucht: Die Welt ist in Gefahr, dann kommt ein Mann im Smoking an und rettet sie. Aber Mendes und Craig war es wichtig, dass die Franchise mit der echten Welt korrespondieren sollte. “Skyfall” und “Spectre” wurden durch Julian Assange beziehungsweise Edward Snowdens NSA-Enthüllungen inspiriert. Bei “Skyfall”, berichtet Mendes, habe er darauf geachtet, das “irgendwie nostalgische, hurrapatriotische Großbritannienkonzept aus der Zeit vor dem Kalten Krieg” aus den klassischen Filmen zu korrigieren. “Es fühlte sich richtig an, dass es Daniel war”, fährt er fort, “weil er ein zeitgenössischer Bond war, ein Realist, ein Mensch, wie man ihm tatsächlich auf der Straße begegnen würde.”
Zum aktuellen Tagesgeschehen wollte sich Craig während unserer Unterhaltungen nicht groß äußern. Nicht weil er sich nicht engagieren würde (Craig war gegen den Brexit und hat als US-Staatsbürger Geld gespendet, um Bernie Sanders zu unterstützen), sondern weil man über kaum mehr etwas anderes reden kann, wenn man erst einmal angefangen hat. “Wir hatten echte Probleme, das Thema Trump aus dem Film rauszuhalten”, erzählt Craig über “Keine Zeit zu sterben”. “Aber natürlich steckt es trotzdem drin. Es steckt immer drin, egal ob es um Trump geht oder den Brexit oder den Einfluss Russlands auf die Wahlen oder was auch immer.” Wie viele andere Briten, die ihre Heimat verlassen haben – Craig und Weisz leben in New York–, ist er sprachlos darüber, wie sich das Land seit 2016 abkapselt. “Es gibt Briten in den Top-Branchen der Welt, an der Führungsspitze dieser Branchen. Wir können so was. Aber aus irgendeinem Grund machen wir es uns kaputt”, sagt er. “Zum Beispiel indem wir uns von Europa lösen … Das ist schon eine Art Nihilismus, oder?”
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Auch wenn es etwas weit hergeholt wirken mag, sieht Craig Bond manchmal als Avatar einer Art selbstlosen öffentlichen Dienstes, der sich in unserer populistischen, polarisierten Zeit nicht halten kann. “Für mein Gefühl repräsentiert Bond jemanden, der versucht, einfach seine Arbeit zu machen und eigentlich überhaupt keine Scheiß-Publicity will”, sagt er. “Was ein Witz ist, weil er einen verdammten Aston Martin fährt und diesen ganzen lächerlichen Kram macht. Aber solche Menschen existieren … Es ist ein Notfallservice. Ich weiß, das ist grauenhaft romantisch.”
Craig macht sich kaputt für die Rolle James Bond
Während der Arbeit an seinen ersten beiden Bond-Filmen glaubte Craig manchmal, an seinem Verantwortungsgefühl zu ersticken. Als er die Rolle annahm, bestand er darauf, ein Mitspracherecht in kreativen Fragen zu erhalten, was dazu führte, dass er hin und wieder den Eindruck hatte, alles unter Kontrolle haben zu müssen. Mit Mendes aber merkte Craig, dass er sich entspannen konnte. “Er rief mir in Erinnerung, dass meine Arbeit eigentlich in der Schauspielerei besteht”, sagt er. “Das hat mich wieder lockerer gemacht. Mir sozusagen den Stock aus dem Arsch geholt.”
Hätten Sie's erraten? Das blüht James Bond in seinem 25. Abenteuer
Am Set sah Mendes einen Schauspieler mit einer der bekanntesten – und abgedroschensten – Figuren der Filmgeschichte kämpfen. Aus irgendeinem Grund erinnerte ihn Craig an einen dieser leicht angsteinflößenden, ganzkörpertätowierten Typen, die auf Demos herumlaufen, trotz der Kälte nur ein T-Shirt tragen und verkünden, alle anderen seien nicht radikal genug. “Das ist Daniel. So ist er in Wahrheit”, sagt Mendes. “Die Wahrheit lautet, dass er etwas Verwundetes, Verletztes in sich trägt.”
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Bei den Dreharbeiten zu “Skyfall” gab Craig preis, er würde versuchen, Bond so zu spielen, als befände er sich in ständiger innerer Rage. “Kein anderer Schauspieler hätte je versucht, Bond so zu spielen", bemerkt Mendes. "Dieses Aufwieglerische.” Und diese beschwerliche Straße ist es, auf der Craig gleichzeitig seine eigene Version des guten alten Bond-Pomps fand. In der Eröffnungsszene des Films verfolgt Bond in einem türkischen Zug einen Gegner. Er reißt mit einem Bagger das Dach vom Waggon und springt in die volle Fahrgastkabine. Sein Anzug ist staubig und blutverschmiert. Er richtet sich die Manschette.
Craig fügte die Geste mitten im Stunt ein. “Das stand nicht im Drehbuch“, erzählt er mir. ”Ich begriff, warum das passieren musste, warum er es tat: weil er Angst hatte. Er hatte eine Scheißangst! Er ist gerade eben von einem Zug gesprungen. Und jetzt sagt er sich: Alles ist gut.“ Der Augenblick ist Bond pur, wenn auch auf ganz neue Weise. Craigs Bond steht nicht über den Dingen, er befindet sich mittendrin, reißt sich mit aller Kraft zusammen. “Ist er cool? Nein, ist er nicht. An diesem Punkt ist er alles andere als cool”, sagt Craig. Als ich Mendes auf die Sache mit der Manschette anspreche, erinnert er sich sofort an die Improvisation. “Weil sie aus seinem Inneren kam”, sagt er. “Bei jedem anderen hätte das klischeehaft gewirkt, aber ihm gelingt es irgendwie, dass es echt ist.” Und das ist Craigs große Kunst. “So etwas ist sehr schwer zu erreichen”, sagt Mendes. “Einen Weg zu finden, diese Dinge umzudenken, sodass sie sich wieder echt anfühlen. Es erfordert eine unglaubliche Willenskraft.”
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Sein Körper trug dabei stets die Hauptlast. In “Ein Quantum Trost” riss Craig sich bei einem Stunt in einem abstürzenden Flugzeug die rechte Pfannenlippe, ein Knorpelgewebe im Schultergelenk. Dann verletzte er sich die Stelle erneut, als er in Italien durch ein Fenster sprang und gegen eine Wand krachte.
In “Spectre” machte er sich dann richtig kaputt. Im März 2015 riss er sich das vordere Kreuzband – hörte buchstäblich den Knall – bei einer Kampfszene mit Dave Bautista, einem ehemaligen Profi-Wrestler am Set in Pinewood.
“Keine Zeit zu sterben”: Ein verfluchter Film?
Die Pause zwischen “Spectre” und “Keine Zeit zu sterben” war die zweitlängste in der Geschichte der Franchise. Und die Produktion des 25. Bond-Films war alles andere als ein Picknick. Im August 2018 sprang Regisseur Danny Boyle ab. Fukunaga, durch die HBO-Serie “True Detective” bekannt, kam drei Monate vor dem geplanten Produktionsbeginn an Bord. Dann verletzte sich Craig am Knöchel. Das Erscheinungsdatum wurde verschoben. Im Juni wurde bei einer Explosion ein Crewmitglied verletzt. Die britische Klatschpresse bezeichnete den Film als verflucht. “Das ärgert mich”, sagt Craig. “Ich denke mir ‘Verflucht unseren Film nicht.’ Außerdem geben wir hier ganz nebenbei auch unser Bestes.” (Die Studiobetreiber entschieden Anfang März, den Filmstart von “Keine Zeit zu sterben” wegen des Ausbruchs des Coronavirus in den November zu vorlegen – nur einen Monat vor dem geplanten Start und just in der Zeit, in der Craig auf Sprung zu einer globalen Pressetour für den Film war. Ich hätte Craig diese Nachricht nicht überbringen wollen.)
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Gerücht: Deutet die Filmlänge den Tod von 007 an?
Diesmal war Craig stärker in die Drehbucharbeit involviert als bei irgendeinem Bond-Film zuvor. “Das hier ist mein letzter Film”, sagt er. “Ich habe vorher oft geschwiegen und mich rausgehalten, habe Respekt gezeigt und es später bereut.” Craig spielte auch eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung, Waller-Bridge am Drehbuch mitarbeiten zu lassen. “Ich bin bei Meetings sehr energisch aufgetreten und war häufig zu direkt, vermutlich absolut unhöflich”, sagt Craig. “Aber ich dachte, wir sind nun mal hier, kommt schon, Leute. Und ich sage nachher immer, dass es mir leidtut.”
Nach 14 Jahren, einer kaputten Schulter, einem kaputten Knie, rund 50 Millionen US-Dollar, einem Platz im Pantheon und mit einem glücklichen Zuhause nimmt “Keine Zeit zu sterben” Craig emotional nicht mehr so mit. “Was nicht bedeutet, dass ich weniger angespannt gewesen bin. Ich war genauso beschissen durch wie immer”, erzählt er. Aber jetzt erkennt er wieder, dass es noch eine Welt drum herum gibt. “Ich weiß nicht, woran es liegt, vielleicht daran, dass ich noch mal Vater geworden bin. Jedenfalls gibt es inzwischen Wichtigeres.”
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